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Verein zur Erhaltung
der Gaststätte Gier

 

2015 gründete sich der Verein zur Erhaltung der Gaststätte Gier. Ziel ist es die Gaststätte als Anlaufpunkt für Vereine und Bürger zu erhalten und die Interessen der langjährigen Nutzer zu gewährleisten. Der Vorstand, bestehend aus Uwe Schubinski, Ralf Schumacher, Reiner Züll und Berthold Jansen, sowie die Mitglieder freuen sich auf neue Unterstützer und eine rege Zusammenarbeit mit neuen Nutzern.

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Unsere Getränkekarte
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"Luisjen", ein Kaller Original!

Die Gäste der Gaststätte Gier nannten die beliebte Wirtin Jahrzehntelang einfach nur „Luisjen“. Und kaum wusste einer, dass die zierliche Frau mit der weißen Schürze hinter der Theke eigentlich den Vornamen „Aloysia“ hatte. Die heute vom Verein zur Erhaltung der Gaststätte Gier erworbene Gaststätte bestimmte das Leben der Kultwirtin über sieben Jahrzehnte hinweg, ehe sie die älteste Gaststätte in Kall im Jahr 1983 aus gesundheitlichen Gründen aufgeben musste. „Luisjen Gier“ war damals aber schon 84 Jahr alt. 

 

Als Aloysia Michels wurde die spätere Wirtin 1899 als Tochter des Bäckermeisters Joseph Michels geboren. Die Bäckerei lag direkt gegenüber des Gasthauses Gier, das damals von Adele Gier, der Schwester des späteren Ehemannes von Luisjen, Josef Gier, betrieben wurde.

 

Nach Beendigung der Volksschule im Jahr 1913 nahm Aloysia Michels als Angestellte in der benachbarten Gaststätte ihre Arbeit auf. Dort freundete sie sich mit ihrem späteren, 30 Jahre älteren Ehemann Josef Gier an, der ebenfalls im Hause der damaligen Gastwirtin Adele Gier wohnte. 

 

Im Oktober 1927 heiratete Aloysia den Oberpostschaffner Josef Gier. Aus der Ehe gingen die Söhne und Hermann Josef und Robert hervor. Hermann Josef verstarb 1939 im Alter von nur elf Jahren. Luisjens Ehemann Josef verstarb im Jahr 1942. Als die damalige kinderlose Gastwirtin Adele Gier Anfang der 1950er Jahre verstarb, erwarb Aloysia Gier das heute denkmalgeschützte Gebäude. Erst danach erfolgte der Anbau mit dem jetzigen Toilettentrakt. 

 

Luisjen Gier war nicht nur eine fleißige sondern auch eine überaus beliebte Wirtin. Eine Musikbox gab es in der Gaststätte nie, doch oft waren es die Musiker Willi Mies oder Kurt Aschke, die an der Theke das Akkordeon auspackten und bis spät in die Nacht hinein musiziert und gesungen wurde. Kurt Aschke textete eigens ein Lied auf das „schöne ale Hüsje“. 

 

Anlässlich ihres 80. Geburtstages im November 1979 wurde die Kultwirtin mit Blumengrüßen überhäuft. Auch der damalige Landrat Josef Linden und Bürgermeister Werner Schumacher reihten sich in die Schar der Gratulanten ein. Die Kaller Feuerwehr unter der Leitung des damaligen Gemeindebrandmeisters Egon Remlinger ernannte Luisjen zum Ehrenbrandmeister – mit Ernennungsurkunde und Brandmeister-Schirmmütze. 

 

Nach einem Treppensturz musste die damals 84-jährige Wirtin 1983 den Betrieb der Gaststätte aufgeben. Sie starb wenige Tage vor Weihnachten 1985 im Alter von 86 Jahren. 

 

Die denkmalgeschützte Gaststätte wurde in den letzten drei Jahrzehnten von drei verschiedenen Pächtern betrieben. Letzterer war Gastwirt Dieter Forner, der den Betrieb zum 31. Juli 2015 einstellte. Seit dem 11. November sorgt der eigens dafür gegründete „Verein zur Erhaltung der Gaststätte Gier“ nun dafür, dass das Haus Gier auch weiterhin als sozialer Treffpunkt der Kaller Bürger und Vereine erhalten bleibt. 

 

Reiner Züll

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Zum 80.Geburtstag
von Luisjen Gier

On dann jeht et wieder rund….

Ein Prosit, ein Prosit, wir wollen einen heben, bumsvalderar!

 

Bei uns en Kall do es en Wirtshus,

jo jon mer off und jän erenn,

do krett uns dann och kene Deuvel rus,

dann wenn mer dren sen. senn mer drenn!

 

On dann jeht et, jeht et, jeht et widder rund,

en dem schöne ale Hüsje,

on dann senge, senge mir so manche Stund,

an der Theke bei Luisje!

 

Do wied jelach, jeplänt on despetiert

do wied de Quetsch off usjepackt,

un Hubbät schlät dozo janz ongeniert

met singe Löffele da Takt!

 

On dann jeht et, jeht et………..

 

Am Friedagdovend han die Trötemann

jeprob, jeübt on exerziert,

on komme sei noch bei Luisje ren

dann wied de Trööt noch usprobiert!

 

On dann jeht et, jeht et………..

 

En dessem Mond do wied es Klasse

do steht en jroßes Fest bevor,

mer kann et eijentlich net fasse,

dann wied Luisje 80 Johr!

 

On dann jeht et, jeht et………..

Von Kurt Aschke (1979)

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